Sonntag, 21. November 2010

Jenolan Caves

Sompi und ich sind zurück von einem kleinen feinen Roadtrip.
Wir waren gestern in den Jenolan Caves, in den Blue Mountains- angeblich einem der eindrucksvollsten Tropfsteinhöhlen-Systemen der Welt (Australien brüstet sich ja gerne mit solchen Aussagen aber dieses Mal könnte das sogar stimmen).

Freitag Abend habe ich Somphot bei seiner Firma abgeholt und wir sind losgefahren in Richtung Jenolan Caves- etwa 200km und 3.5 Stunden Fahrt, denn als wir in die Blue Mountains kamen wurde es nebelig. Am Strassenrand standen voll viele Autos mit Warnblinkern und ich dachte es wäre weiss-Gott-was passiert. War aber nichts. Erst als Somphot sagte: "Die halten wegen dem Nebel an!" fiel der Groschen. Waaas? Es waren viel mehr als  50 Meter Sicht. Oh mann, die Australier sind so süss. In der Eifel müssten die sich von November bis April im Haus aufhalten.
Wir haben in Katoomba einen Abendessen-Stop eingelegt und haben dabei gefrohren, denn Katoomba ist über 1000 Meter über dem Meeresspiegel und es waren nur 8 Grad. Brrr!
Zum Höhlensystem in Jenolan gehört ein Anwesen wo schon damals die Forscher in 19. Jahrhundert wohnten und dort hatten wir ein Zimmer in einer Lodge gebucht. Wir haben hervorragend geschlafen und sind morgens- schön Deutsch...hmmmpf!- die Ersten am Ticketschalter gewesen um Höhlenführungen zu buchen. 
Alle Höhlen- ausser einer- sind nur mit einer geführten Gruppe zu betreten. Wir haben uns 2 der rund ein Dutzend Höhlen empfehlen lassen: die Orient Cave und die River Cave. Die Führungen gingen 1.5h und 2.5h und die letzte Höhle hatte rund 1300 Stufen- ich bin heute morgen wegen meiner Waden aufgewacht. Oh jeh! Das gibt einen herrlichen Muskelkater. Den werde ich gleich am Strand ganz ruhig halten...
Die kürzere Orient Höhle war mit neuer Beleuchtung ausgestattet und super eindrucksvoll. Der Führer sagte, dass in allen Höhlen die bunten Lichter mit weissen Licht augetauscht worden sind, damit man die wirklichen Farben, von schneeweiss über orange bis rot-braun, bewundern kann.



Nachdem wir uns wieder an die strahlende Sonne gewöhnt hatten (man denke an blinde, bleiche Höhlenkrebse) sind wir um den Blue Lake gelaufen, dessen Wasser durch die Kalkauswaschung knalle-blau ist.




Die zweite Höhle des Tages war dann die lange River Cage wo man hier und da den unterirdischen Fluss namens Styx sehen konnte und viele Leitern und enge Treppen benutzen musste- hat voll Spass gemacht. Der Führer hier war fantastisch: man merkte, dass er seinen Job liebt; ab und zu schaltete er das gesamte Licht aus und hielt nur eine Flamme hoch und sagte: "So sah die Höhle für die Entdecker in 1904 aus." Alle Leute, sogar die 5 Kinder klebten an seinen Lippen.

Der Tag war herrlich: Sonne und blauer Himmel- die Wettervorhersage sah ganz anders aus. Schwein gehabt.
Ich bin froh, dass wir dort waren- endlich, nachdem unsere Freunde Mark und Susann schon letztes Jahr dort waren und so von den Höhlen schwärmten.

War ganz ganz toll! Ich will auf jeden Fall wieder da hin, denn dort in den Höhlen werden auch Konzerte und Touren abgehalten wo jeder nur eine Laterne bekommt und sonst die Höhle in Dunkeln bleibt!