Samstag, 8. Dezember 2007

Meine Amgen-Weihnachtsfeier

Gestern wurden wir um 15 Uhr von der Arbeit heimgeschickt um genügend Zeit zu haben uns für die Firmen-Weihnachtsfeier zu präparieren. Das Thema für die Feier war Amgen X-mas Karnivale, so à la Karneval in Rio. Ich finde das war eine tolle Idee, denn man musste sich nicht komplett aufmotzen so wie letztes Jahr: Smoking und Ballkleid. Hallo? Somphot und ich waren nicht auf der Feier, weil wir uns das einfach nicht leisten konnten.
Somphot hatte seinen Anzug (aber leger ohne Schlips) an und sah fantastisch aus. Sehr sexy. Er sah das allerdings nicht ganz so wie ich…Und ich hatte ein langes Maxikleid an und tolle rosa Schuhe. Schön sommerlich und bunt. Fast alle waren in der Art angezogen und der Ballsaal war mit Lampions und bunten Wandbehängen geschmückt. Voll gemütlich.
Die Feier fand in der City statt und fing um 19 Uhr mit pre-dinner Drinks an. Da meine Freundin Laura keinen Partner hatte, habe ich großzügig angeboten Somphot mit ihr zu teilen. Wir wollten Laura mit dem Taxi auf dem Weg zur City einsammeln und pünktlich da sein um so viele pre-dinner Drinks abzustauben wie möglich. Dazu haben wir 2 Tage vorher schon ein Taxi gebucht. 1A Plan…dachten wir….das Taxi kam fast 2 Stunden zu spät. Wir waren um kurz vor neun auf der Party. Somphot muffig, weil hungrig. Es gab dann aber bald sehr leckeres Essen: viel Seafood und Paella, Obst und leckerer Kleinkram. Es lief Salsamusik und zwischendrin gab’s immer mal wieder Animationsprogramm: Ein Salsa-Tanzkurs, eine Caipuera Vorführung, Sambatänzerinnen im Federdress usw.
Somphot konnte endlich mal alle meine Kollegen kennen lernen und hat sich lange auf Thai mit dem Freund meiner Kollegin unterhalten. Wir hatten einen richtig tollen Abend und viel Spaß. Ich habe allerdings zu viel Sekt gesoffen und hänge heute nur rum und lasse mich von Somphot bemitleiden (das macht er übrigens sehr sehr überzeugend), weil ich einen Kater habe. Ich Doofie!

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Alles Liebe zum Nikolaus

Heute ist ja der 6. Dezember!! Nikolaus!
Hatte ich ganz vergessen, weil die hier den Nikolaus nicht kennnen. Ich habe heute von zuhause aus gearbeitet und konnte meinen ignoranten Kollegen gar keine Nachilfestunde in Sachen Nikolaus und Beltzebub geben. Wahrscheinlich sind die auch alle ganz froh drum, denn das habe ich ja bereits letztes Jahr getan. Na, die werden sich wundern wenn der Nikolaus unangemeldet vorbeischaut und seine Rute rausholt...
Hier gibts zur Feier des Tages noch ein Bild von meinem persönlichen Nikolaus.

Die Fahrkünste der Australier

Also aus gegebenem Anlass will ich mal über das Thema Australier und Autofahren schreiben. Die fahren nämlich scheiße Auto! Ähhh..damit Mutter jetzt nicht motzt sagen wir mal: die fahren anders Auto.
Ich bin gerade auf einer nebeligen Stecke mal wieder fast einem hinten drauf gefahren, weil er einfach kein Licht anhatte (und natürlich in einem hellen Auto saß- sehr gut im Nebel!) Aaaaarg!
Es ist hier wirklich so, dass die Aussis nur und wirklich zur Nachtzeit das Licht einschalten. Nicht in der Dämmerung oder bei Regen- und wenn’s hier regnet, dann ist es immer ein Wolkenbruch und total dunkel.
Letztens haben alle bei einem heftigen Regen angehalten (die Aussis kriegen nämlich bei Regen Angst)…und ich war super flott zuhause weil ich mich mit meinem kleinen Getz wunderbar durchschlängelte, hähä!
Mit Reisverschluss oder noch schlimmer: Beschleunigungsspuren können die fast gar nichts anfangen: die halten teilweise an! Auf der Beschleunigungsspur zum Motorway!! Das ist aber auch so, weil nur wenige mal daran denken Platz zu machen wenn einer auffährt.
Hier sind fast alle Strassen 2- oder 3-spurig in jede Richtung. Eigentlich gilt die Regel: links fahren und nur zum Überholen auf die andere Spur wechseln. Da sich aber kein Schwein dran hält, kann man links und rechts überholen. Und da ständig ein paar lahme Schnecken die rechte Spur blockieren ist das sehr praktisch.
In der Ortschaft darf man 60, manchmal auch 70km/h fahren; die Höchstgeschwindigkeit auf den Motorways ist 110km/h und die meisten halten sich auch dran, denn schon 10km/h überm Limit ist richtig teuer. Hier werden keine Kulanzprozente abgezogen. Nein. Hier wird sofort gezahlt. Die Zivi-Polizisten haben total geile Autos: Ford Falcons mit 5-liter V8 Motor und komplett schwarz getönten Scheiben. Echt cool!
Oh! Was auch lustig ist: hier stehen an manchen Stellen Schilder mit “U-turn verboten”, an manchen Stellen nicht. Hier im Staat New South Wales sind aber U-turns generell verboten. Hä? Ich habe letzten Freitag einen Polizisten gefragt und der hat es bestätigt, konnte zu der Frage warum manchmal Schilder da stehen und manchmal nicht auch nix sagen und meinte nur :“Is halt so. Deal with it!“
Die Regeln im Kreisverkehr sind hier ein bisschen anders, aber gefallen mir ganz gut:
Wir fahren ja andersrum in der Kreisel. Wenn ich die erste Ausfahrt nehmen will, blinke ich links, wenn ich geradeaus fahre blinke ich gar nicht und wenn ich die 3. Ausfahrt nehmen will blinke ich rechts. Ganz logisch. Und wenn noch mehr Ausfahrten sind blinke ich rechts und wenn ich dann rausfahre kurz vorher links.
Wir (damit meine ich uns gute Deutsche Beispiel-Autofahrer) wissen aber auch woran es liegt dass die hier so komisch Autofahren: hier muss man keine Fahrschule machen. Man macht eine Theorieprüfung und übt dann mit einem Erwachsenen Autofahren (Ein dickes gelbes L –für learner- klebt dann deutlich sichtbar vorne und hinten am Auto) wenn man sich fit fühlt, macht man eben die praktische Fahrprüfung. Wenn man das geschafft hat darf man ein Jahr lang nur 80km/h fahren (und hat ein rotes P -für practice- am Auto) wobei sich in dieser Zeit, wie bei uns in Deutschland, die meisten totfahren, und nach einem Jahr kriegt man ein grünes P mit dem man 2 Jahre lang höchstens 90 fahren darf. Da die Fahrprüfer bestimmt auch so Autofahren gelernt haben ist das der reinste Teufelskreis. Beängstigend.
So, das war’s im Groben. Meine Freunde hier haben bestimmt noch ganz viel zu ergänzen. Vielleicht kommt ja bald ein Folge-Artikel über die Fahrkünste der Aussis.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Weihnachtsfeier vom Classic Throttle Shop

Gestern Abend sind Janice, Sascha, Somphot und ich um halb sieben in Richtung Sydney aufgebrochen um dort im Belgium Beer Cafe Somphots und Saschas Firmenweihnachtsfeier zu besuchen. 30 Leute wurden erwartet und zuerst haben wir erst mal an der Bar gestanden und leckeres belgisches Bier getrunken (d.h.ich nicht, denn ich war Fahrer- wurde auch prompt von Rory-einem der Chefs- mit : „Pahahah! Looooser!“ ausgelacht). Hoegaarden ist sehr lecker: ein schönes helles Weizenbier. Irgendwann haben die Leute die großen Halblitergläser entdeckt- was für geile Humpen! Sascha hat es sich aber nicht nehmen lassen, den Leuten zu erklären, dass das ja- für Oktoberfestverhältnisse- nur eine Kindergröße sein…was ziemlichen Eindruck geschunden hat. Etwas später gab’s ein sehr gutes herzhaftes Essen und Janice hatte Käsekroketten zur Vorspeise. Lecker! Wie in Holland oder Belgien am Imbiss! So gegen 23.30 Uhr sind wir, noch etwa mit 15 Leuten, weitergezogen und in einer Disko namens „The Argyle“ eingefallen. Angeblich war es eine der angesagtesten Diskos im Moment. War auch sehr nett, aber etwas zu schicki-micki für meinen Geschmack- wobei ich erwähnen muss, dass sich die Leute hier viel mehr aufmotzen wenn sie in die Disko gehen: bei uns würde man selten Mädels in Cocktail-Kleidchen und Highheels sehen. Hier ist das ganz normal- Somphot musste seine Kappe und seine Kapuzenjacke ausziehen, damit er rein kam. Dort hatten wir auch einen Riesenspaß und als nur noch 6 von uns übrig waren und die Disko sich leerte, schlug Jeremy- einer von Saschas und Somphots Chefs- vor, dass wir noch auf einen Drink zu ihm gehen. Er wohnt in einem Tower im 11.Stock und konnte eine riesige Schiebetüre öffnen, so dass das Wohnzimmer quasi als Terrasse umfunktioniert wurde. Der Blick über Sydney und die Harbor Bridge war fantastisch und die Nacht war so schön lauwarm. Also haben wir auf dem Balkon gesessen, Gin-and-Tonics getrunken, die Aussicht genossen, gequatscht und klasse Musik gehört, denn Jeremy hört richtig guten Jungle! Somphot und ich waren ganz baff und sehr beeindruckt. Der Gute hat auf der Coolness-Scala sofort mal ein paar Punkte mehr bekommen. So gegen 4 sind wir aufgebrochen, haben noch den betrunkenen Sechsten im Bunde (der schon auf dem Sofa weggenickt war) in Nordsydney abgeladen damit er nicht mir dem Taxi fahren muss und waren um kurz vor halb 5 zuhause.
Es war so ein angenehmer Abend und ich fand es toll, endlich mal alle persönlich kennen zu lernen, von denen Somphot so viel erzählt..