Donnerstag, 16. Mai 2019

Kapselhotel

Ich habe vor 2 Wochen in einem Kapselhotel übernachtet.
Wer Reiseberichte über Japan guckt, hat bestimmt auch schon von Kapselhotels gehört. Um Platz zu sparen, werden dort preiswerte Schlafkapseln angeboten. Diese Kapseln sind in der Regel kleine Plastikkabinen mit etwa 2 m² Bodenfläche und 1,20 m Höhe.
Ich fand das faszinierend und diese Kapseln sahen im Fernsehen wirklich gemütlich aus.
Da ich an einem Morgen um 5:30 im Buero sein musste, um an einem internationalen Meeting teilzunehmen, in das sich Berater aus aller Welt (Las Vegas, L.A, Edinburgh, Deutschland, Seoul und Australien) einwählten und nicht vor hatte um 3:45h aufzustehen um um 4:15h einen Bus oder ein Taxi zu nehmen, habe ich beschlossen in Sydney in einem Kapselhotel zu schlafen: 56$ für die Standardkapsel (1,20m x 2m)- billiger als ein Taxi oder Uber von zuhause zum Buero.
Da ich mir nicht ganz sicher war, wie klaustrophobisch das ganze werden würde, habe ich aber ein Upgrade gebucht. Die Deluxe-Kapsel war 1,70m x 2m. Im Nachhinein hätte es eine Standardkapsel auch wunderbar getan.
Meine Kapsel ist die ganz hinten, unten
Ich habe eingecheckt, habe meine Schlüsselkarte und ein Handtuch bekommen (und ein 2. für 3$ geliehen). Ich habe auch ein kleines Täschchen mit Duschgel, Shampoo und Zahnputzzeug bekommen und bin dann zu meinem Zimmer gegangen, in dem 6 Schlafkapseln waren. Manche Zimmer hatten 10 -12, ganz im Stil von Jugendherbergen.
Meine Kapsel war auf dem Boden mit einer Kapsel obendrauf gestapelt. Ich glaube über mir schleif diese Nacht niemand, denn das hätte ich gehört. Schalldicht ist da nichts.


Ich hatte einen kleinen Schrank, der sich, genau wie meine Kapsel, mit meiner Keykarte öffnen ließ. In der Kapsel war eine Matratze, Kissen und decke- alles schon bezogen. Es gab einem großen Spiegel und allerhand Beleuchtungsmoeglichkeiten: Leselicht, Licht von Oben, indirektes licht hinter dem Spiegel. Ich konnte bequem aufrecht sitzen und fand es schrecklich gemütlich. Kein Sarg-Gefühl whatsoever.

Es gab auch einen Fernseher, der in die Wand am Fußende eingelassen war. Der war allerdings Android-TV auf Chinesisch. Die Leute am Empfang hätten mir sicher erklärt, wie die ganze Sache funktionierte, aber ich habe abends mit dem Hotel WiFi Netflix geguckt.
Dusche und Toilette waren auf dem Flur. Ebenfalls prima.
Abends war ich Koreanisch essen. Siehe Bild.

Ich glaube es war lecker. Es roch fürchterlich gut. Aber da ich mir an der Suppe, dem Hot Pot (der Name sagt es ja schon) beim ersten Löffel tierisch die Zunge verbrannt habe, kann ich nur annehmen, dass es auch gut schmeckte. Das Koreanische Bier ging so.

Fazit: Ich würde wieder in einem Kapselhotel schlafen. Leider ist nur eine Person pro Kapsel erlaubt und leider ist das Hotel ab 18 (aus dem vorigen Grund) - die Kids hätten einen riesigen Spaß gehabt.