Samstag, 9. Februar 2008

Kino: 3:10 to Yuma

Janice und ich waren gestern Abend im Kino und haben uns den neuen Western mit Russel Crowe und Christian Bale angeguckt: 3:10 to Yuma
Russel Crowe spielt Ben Wade, einen Bandenboss der mit seiner Gang schon etliche Postkutschen überfallen und etliche Leute ermordet hat. Christian Bale verkörpert den Farmer Dan, der im Bürgerkrieg ein Bein verlor und mit seiner Familie nur schwer über die Runden kommt.
Als Ben nach einem weiteren Postkutscheüberfall geschnappt wird, bietet Dan sich für 200$ an, Ben Wade, zusammen mit einer Gruppe in einem mehrere Tage dauernden Ritt in die Stadt Contention bringen, um dort den Gefangenentransportzug nach Yuma um 3:10 Uhr zu erwischen.
Der Weg ist allerdings hochgefährlich: Er führt durch Indianergebiet und Wade weiß nur zu gut, dass seine Leute alles daran setzen werden, um ihn mit aller Härte zu befreien.
Janice und ich fanden der Film super, denn lebt von den zwei grandiosen Hauptdarstellern, die beide erstklassige Charakterstudien um Recht und Unrecht abgeben und zusätzlich sehr sympathisch miteinander interagieren. Obwohl Ben der Böse ist, fällt es einem schwer ihn nicht zu mögen, denn er ist charismatisch und lässt einen immer wieder eine neue Facette seiner Persönlichkeit kennen lernen. Auf der anderen Seite steht Dan, der gradlinige Farmer, dessen Figur standhaft steht und nicht ins Wanken kommt. Der Nebendarsteller namens Ben Foster, der Ben Wades rechte Hand Charlie Price spielt, ist ebenfalls fantastisch!
Natürlich mangelt es nicht an Action, inklusive einem fast 30-minütigen, atemberaubenden, konsequenten Showdown der alten Schule.
Endlich mal wieder ein Western im Kino und dann auch noch so ein fabelhafter Film!

Evakuierungsübung bei Amgen

Oh, im Büro ist am Mittwoch was aufregendes passiert: unser Gebäude hatte Evakuierungsübung und da ich ja ein Amgen-Fire-Warden bin, bin ich Mittags um 2 mit ein paar Kollegen von Amgen und der Feuerwehrleuten aus den anderen 8 Etagen, in dem Feuerkontrollraum gerufen worden für ein Briefing. Um 14.15h sollte eine Evakuierungsübung stattfinden. Aufregend! Wir sind also zurück ins Büro und um nach kurzer Zeit ging auch schon der Alarm los. Alter! Ist der laut und nervig. Wer bei diesem Krach freiwillig im Büro bleibt und verbrennt ist echt selber Schuld. Aber: wir taten natürlich unsere Pflicht: Wir haben vier Fire-Warden, einer in jeder Abteilung und wir vier sind erst mal zum Fire-Warden-Schrank gegangen (keine Hektik verbreiten) und haben den Leuten, die aus den Büros kamen beruhigende Worte zugesprochen denn einige waren echt sehr erschreckt und ängstlich. Ich kann leider nicht dazu auf Deutsch zu brüllen“: Alle Mann raus! Bewegung, Bewegung! Zack Zack!“ und dabei hatte ich mich schon so darauf gefreut! Am Feuer-Warden-Schrank haben wir alle unsere roten Helme aufgesetzt, eine von uns ist ans rote Telefon, das mit dem Kontrollraum verbunden ist gegangen, während der Rest die Leute im Büro zu einer der 2 Feuertreppen geleitete. Die Person am Telefon bekam dann die Instruktion: „Evakuierung. Jetzt.“ Und unsere Kollegen durften ins Treppenhaus und 8 Stockwerke runter laufen in die Garage und ins Freie zum Sammelpunkt.

Wir Feuer-Warden mussten dann noch ein Runde machen und gucken ob jemand zurückgeblieben ist, dann am roten Telefon Bericht abgeben“: Area clear. One person remaining.“ (Also Flur klar, eine Person noch hier.) Diese eine Person war Renee, die Rezeptzionistin. Die wurde von der Geschäftsleitung angewiesen zu verbrennen, für den Fall, dass einer anruft. Wir Fire-Warden haben als letzte den Flur verlassen und haben unsere Kollegen zum Sammelpunkt begleitet. War echt keine schlechte Erfahrung.
Nach der Entwarnung und als alle wieder rein durften, mussten wir noch zu de-briefing dort sagte der Chief-Fire-Warden folgendes:
Heute wurde ein Ereignis auf Level 7 (das ist Amgen) simuliert, daher durften wir auch zuerst evakuieren, dann wurden die benachbarten Level 8, 9 und 6 evakuiert und dann der Rest. Pro Level wird mit 45-50 Sekunden gerechnet, also sollte das Gebäude in 7,5 Minuten leer sein. Wir haben 15 Minuten für das ganze Gebäude gebraucht. Bekamen aber trotzdem ein Lob, weil alles reibungslos verlief und nicht wie letztes Mal (da war ich leider nicht dabei- sonst wäre das natürlich gesitteter abgelaufen) alle einfach in die Feuertreppen gestürmt sind und das ganze -echt enge- Treppenhaus verstopft haben und Streit bekommen haben.

Sonntag, 3. Februar 2008

2 Tage-Meeting in Melborne

Ich war die vergangene Woche von Mittwoch bis Freitag in Melbourne, weil meine Firma ein CRA- (meine Jobbezeichnung) und Projektleiter-Training veranstaltet hat. Dazu wurden alle CRAs und Projektleiter aus unseren Australischen Büros nach Melbourne eingeflogen und es war schön alle so schnell wieder zu sehen, da wir erst vor 2 Wochen unser Kick-off Meeting über die Bühne gebracht hatten. Wir wurden vorneweg schon in 4 Gruppen eingeteilt: ich war in der gelben Gruppe, wir haben uns „Team Jaundice“ = „Team Gelbsucht“ getauft und haben so 2 Tage lang gruppenweise in Workshops gearbeitet und (natürlich Job-spezifische) Spiele und Aufgaben bestritten. Ich fand die 2 Tage sehr sinnvoll und hab einiges gelernt, denn unsere zwei Kollegen aus der Trainings-Abteilung, die alle Schulungen und so weiter vorbereiten, haben sich richtig Mühe gegeben die trockenen Themen aufzulockern und die jeweiligen Gruppen-Tische ganz süß zu schmücken. Ich ärgere mich immer noch, dass ich meinen Fotoapparat zuhause vergessen habe. Abends ging die ganze Gruppe, ich schätze mal dass wir so um die 30 Mann waren, sehr, sehr lecker italienisch essen. Ich bin mit ein paar Anderen gegen 23 Uhr zurück zum Hotel gelaufen, aber unsere 2 Manager haben mal wieder Stamina bewiesen und waren noch mit dem harten Kern bis um 2 Uhr morgens in einer Bar.
Am Ende des 2. Tages wurden die Gewinner der Spiele und Quize ausgerufen und wer hat gewonnen? Natürlich Team Jaundice! Hurra! Jeder von uns hat eine gute Flasche Wein bekommen.
Donnerstag Abend sind die meisten wieder heim geflogen aber ich bin, zusammen mir ein paar anderen, in Melbourne geblieben da ich Freitag noch einen Termin hatte. War mit meiner Kollegin noch ein bisschen bummeln, denn in Melbourne kann man fantastisch einkaufen und abends bin ich dann mit 2 Kollegen japanisch essen gegangen. Wow! Einer der Kollegen wohnt auch hier in Mona Vale und ist bekennender Einrad-Fahrer… und ein sehr interessanter Typ, denn er passt nicht so richtig in diese Businesswelt, wo jeder nur eine Schablone aufgelegt bekommt und sich anpassen muss, aber Amgen lässt ihn gewähren, denn er ist einer unserer Nephrologie-Spezialisten und kann fantastisch mit den schwierigsten Ärzten umgehen.)
Freitag Abend auf dem Rückflug- ich hatte einen schönen Frühen gebucht, damit ich gegen 16 Uhr zuhause bin- ist noch vor dem Start ein Typ mit irgendeinem Anfall aus dem Sitz gekippt und ich war dann doch erst um kurz nach 7 zuhause. Somphot kam ein bisschen später und als wir den Fernseher einschalteten kam „Und dann kam Polly!“- zum dritten Mal seit wir hier in Australien sind (Janice merkt an, dass sie ihn auch zum 3. Mal komplett geguckt hat). Clueless kam auch schon so oft. Mann, mann, mann! Wir haben hier nur 3 Programme, auf denen am Wochenende Spielfilme laufen und dann wiederholen die alles so oft. Verblüffend. Vielleicht hat Australien nur eine begrenzte Zahl Filme zur Verfügung, oder alle Australier machen das so wie Sompi und ich und holen uns am Wochenende eine Hand voll Filme in der Videothek und gucken die über die Woche verteilt.

Wetter ist übrigens so lálá: schwül, dunkel und wolkenverhangen aber es regnet nicht. Ah, doch. Gerade hats angefangen und gedonnert hat es auch schon.