Samstag, 24. November 2007

Quantas fliegen- den Mob erleben

Ich versuche zu vermeiden, Dienstreisen an Montagen und Freitagen anzutreten, denn man muss früh aufstehen und kommt spät heim und Montag morgen früh aufstehen oder Freitag abend spät heimkommen verkürzt das Wochenende sehr deutlich. Manchmal kann man es eben aber nicht vermeiden und so war ich gestern für einen kurzen Besuch in Melbourne angemeldet. Ich bin also um 5 aus dem Haus, ab zum Airport, schwupp nach Melbourne geflogen, mein Monitorring und ein Meeting durchgezogen und war um 13 Uhr schon wieder auf dem Weg zum Flughafen, um um halb drei den Flug nach Sydney zu nehmen. Mit diesem 1 A Freitags-Action-Plan wäre ich dann um kurz vor 5 nachmittags zuhause in Mona Vale gewesen….Die Betonung liegt hier aber auch dem Wörtchen ‚wäre’.
Ich sitze also gut gelaunt und entspannt in der Gate Lounge rum (im Quantas Club war’s zu voll und zu laut) und um kurz vor 2 kommt eine Durchsage, die ich nur halb verstehe, weil alle Leute aufspringen und motzen. Irgendwas mit Flug verschoben und das Wort ‚Six’ kriege ich noch mit. Ich denke mir klasse! Verschoben auf 4 Uhr, weil ich dachte ich hätte ‚16 o’clock‘ gehört. Habe ganz vergessen, dass die Aussis ja gar nicht unser 24-Stunden System benutzen. Der Flug wurde also auf 6.30 (also 18:30) verschoben- boarding: 18:10. Ich habe also erfolgreich 4 Stunden vergammelt und als ich wieder, so gegen 18 Uhr, zur Lounge kam hatte sich die boarding Zeit schon auf 18:50 verschoben. Um 19:15 konnten wir endlich einsteigen- die Stimmung der Meisten schon auf der Kippe- und dann saßen wir erst mal ne halbe Stunde im Flieger, weil noch 2 Typen fehlten. Was? Die hatten doch 5 Stunden Zeit, sich am Gate einzufinden… als die Durchsage kam, dass wir auf 2 Passagiere warten würden, brüllten nicht wenige Leute durchs Flugzeug: „Close the doors!“ oder „Fly without them!“…und dann kamen die 2 Männer. Das ganze Flugzeug hat applaudiert und sie wurden beschimpft. Der eine hatte einen hochroten Kopf und hat sich bei jedem Schritt entschuldigt aber der andere grinste doof, winkte wie der King in die Runde und sagte -Hut ab für dem Mut-“: Ach, wegen mir hätten wir auch noch später fliegen können!“. Dann machte es plötzlich boing und jemand hatte im ein verpacktes Headset an den Kopf geworfen. Er drehte sich schon mit geballten Fäusten um, beleitet vom Gejohle der Fluggäste und deren Lob an den Werfer („Good on ya!“ =“Gut gemacht!“) aber die Flugbegleiterinnen waren auf Zack und haben ihm danach zu seinem Platz eskortiert damit es nicht Spiesrutenlauf (denn der Typ saß natürlich ganz hinten im Flugzeug) ausartete.
Ich habe mich köstlich amüsiert und war dann gegen Viertel vor elf zuhause. Sofa. Koma.

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